Schlossbund Köthen

Ausstellung

Ausstellung "Auf den Spuren Alfred Tokayers" im Dürerbundhaus

Konzert: 3. November | 18 Uhr
Ort: Musikschule Johann Sebastian Bach (Schloßplatz 4)

Eröffnung: 3. November | 19 Uhr
Ort: Dürerbundhaus (Theaterstraße 12)

Reguläre Öffnungszeiten: 4. bis 19. November | samstags und sonntags von 13 bis 17 Uhr | 16. November von 15 bis 17 Uhr
Ort: Dürerbundhaus (Theaterstraße 12)

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Auf den Spuren Alfred Tokayers“ – Die Ausstellung von Schülerinnen und Schülern der Freien Schule Anhalt Köthen, mit den Liedern Alfred Tokayers gesungen von Derya Atakan und gespielt von Nina Gurol, wird am 
3. November im Dürerbundhaus eröffnet.

Schülerinnen und Schüler der AG „Stolpersteine/Jüdisches Leben“ der Freien Schule Anhalt in Köthen (Anhalt) haben sich in den vergangenen zwei Jahren intensiv mit dem Leben und Wirken Alfred Tokayers auseinandergesetzt. Der 1900 in der Bachstadt geborene jüdische Komponist Alfred Tokayer ist einer der unbekannteren Söhne der Stadt Köthen (Anhalt). Er war Komponist, Dirigent, Pianist, Kapellmeister, Filmmusiker, Fremdenlegionär, Flüchtling, Köthener, Jude und wurde Opfer des Holocaust. Inspiriert und begleitet von den Musikerinnen Nina Gurol und Derya Atakan, die sich selbst tiefgehend mit seinen Kompositionen auseinandergesetzt haben, fanden die Schülerinnen und Schüler einen ersten Zugang zur Person Tokayer und seiner Musik. Davon ausgehend entwickelten sie mit Unterstützung ihrer Lehrerin Ari Schramm Texte sowie Ausstellungsstücke und -medien, die an diesen einzigartigen Musiker und Menschen erinnern, und nun erstmals öffentlich präsentiert werden sollen. Teil dieser Ausstellung sind außerdem die Kompositionen von Alfred Tokayer, die im August 2023 von den beiden Künstlerinnen im Johann-Sebastian-Bach Saal im Schloss Köthen aufgenommen wurden (zum Musikplayer). Diese sind im Vorfeld der Ausstellungseröffnung am 3. November 2023 um 18 Uhr in einem Konzert der Musikerinnen Nina Gurol und Derya Atakan im Hofkapellensaal der Musikschule Johann Sebastian Bach zu hören. Um 19 Uhr wird die Ausstellung in Anwesenheit der Schülerinnen und Schüler sowie der Musikerinnen feierlich im Dürerbundhaus eröffnet

Unter dem Titel „Auf den Spuren Alfred Tokayers“ ist die Ausstellung daraufhin vom 4. bis 19. November 2023 im Köthener Dürerbundhaus zu sehen. Die Türen der historischen Räume am Köthener Schlosspark sind für Besucherinnen und Besucher dann an den Wochenenden von 13 bis 17 Uhr sowie am 16. November 2023 von 15 bis 17 Uhr geöffnet.

Der Eintritt zu Konzert, Eröffnung und Ausstellung ist kostenfrei. 

Alles auf einen Blick:

Konzert zur Ausstellungseröffnung am 3. November | 18 Uhr | Hofkapellensaal der Musikschule Johann Sebastian Bach (Schloßplatz 4, 06366 Köthen (Anhalt))

Ausstellungseröffnung am 3. November | 19 Uhr | Dürerbundhaus (Theaterstraße 12, 06366 Köthen (Anhalt))

Reguläre Öffnungszeiten: 4. November bis 19. November | samstags und sonntags von 13 bis 17 Uhr und am 16. November von 15 bis 17 Uhr

Zur Person Alfred Tokayer
Alfred Tokayer wurde 1900 in Köthen geboren und wuchs am Buttermarkt auf. Nach dem Abitur studierte er in Berlin und Frankfurt Volkswirtschaft, Philosophie und Musik, später wurde er Schüler des berühmten Komponisten Ernst Toch. Der außergewöhnlich begabte junge Mann fand schnell seine erste Stelle als Kapellmeister am Bremer Theater, später ging er nach Berlin und arbeitete u.a. an der Berliner Volksoper mit der Theaterlegende Max Reinhardt. 1935 floh Tokayer nach Frankreich, wo er als Flüchtling nicht arbeiten durfte. Ein Filmmusikauftrag brachte ihn schließlich nach London und kurz vor dem Krieg gewann er 1938 in Paris einen Klavierwettbewerb von Radio France. Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges meldete er sich zum Dienst im französischen Heer und wurde als Ausländer zur Fremdenlegion geschickt, dirigierte aber sogar während seines Einsatzes dort eine seiner Kompositionen im marokkanischen Rundfunk. Inzwischen verloren seine Eltern ihr Geschäft am Buttermarkt in Köthen (Anhalt) und wurden ebenfalls vertrieben. Nach seiner Rückkehr nach Frankreich wurde Alfred Tokayer nach mehreren Aufenthaltswechseln bei einem Fluchtversuch, der über Lissabon nach London führen sollte, von den Nationalsozialisten verhaftet. Im Internierungslager traf er durch Zufall seine Eltern wieder. Am 25.03.1943 erfolgte die Deportation in das Vernichtungslager Sobibor in Polen, wo er vermutlich bereits kurz nach seiner Ankunft ermordet wurde. Tokayer hinterließ unter anderem eine in Paris entstandene Sammlung von Klavierliedern in französischer Sprache.

Linolschnitt: Anna Pilch 

Kontakt

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